Soulsister by Benkau Jennifer

Soulsister by Benkau Jennifer

Autor:Benkau, Jennifer
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbj
veröffentlicht: 2017-02-27T11:36:40+00:00


KAPITEL 22

Da meine Eltern den Sonntag zum Familientag erklärt haben und wir meine Tante besuchen, kann ich Killian erst Montag nach der Schule wiedersehen. Ich hatte nach der Party meine Füße mit Blasenpflastern vollgeklebt und mich zusammengerissen, um niemanden merken zu lassen, wie schlecht es mir ging. Jetzt, da Killians Haustür zufällt und wir allein sind, sodass ich endlich in seine Arme sinken kann, kommt für einen kurzen, heftigen Moment alles hoch.

»Was ist denn los, Romy. Du zitterst ja.«

Ich mache mich schon wieder lächerlich, denke ich frustriert. »Alles gut. Ich hab dich bloß vermisst.« Wieder so eine Aussage, für die ich mir in der nächsten Sekunde selbst auf den Mund hauen könnte. Ich werde damit klarkommen müssen, die Wochenenden ohne ihn zu verbringen. Er soll mich nicht für ein klammerndes Äffchen halten.

Doch er schiebt mich ein wenig von sich und sieht mich ernst an. »Ich dich auch. Sehr, Romy. Vor allem nach dem blöden Spiel.«

»Mach dir doch darüber keine Gedanken. Man kann nicht immer Topleistung bringen.«

»Ich sollte das können, das ist mein Job.«

Mir liegt auf der Zunge, ihm zu antworten, dass er gar nicht so schlecht gespielt hat, aber wir wissen beide, dass ich weniger Ahnung von Fußball habe als ein Hamster von Physik. Es wäre eine leere Phrase, die ihm nicht weiterhilft. Also gebe ich ihm einen Kuss auf die Nase. »Spielst du halt beim nächsten Mal wieder besser.«

Killian lächelt. »Sehr guter Plan. Der Trainer meint dasselbe, aber er sagt das längst nicht so charmant wie du.«

»Ich will mal nicht hoffen, dass der deine Nase küsst! Oder … irgendwelche anderen Körperteile.«

»Wir sind Fußballer«, erwidert Killian lachend. »Wir knutschen permanent. Aber genug davon. Wie war denn dein Wochenende?«

Ich zucke mit den Schultern. »So lala. Familientag am Sonntag, eine kleine Party am Samstag. Und … na ja …«

»Was?«

»Ich habe mit Paul zusammen das Spiel angesehen.«

Er stöhnt. »Ausgerechnet dieses Spiel. Ich spiele über Wochen gut bis grandios, und das erste Spiel, das meine Freundin sieht, ist mein schwächstes der Saison. Mir bleibt auch keine Demütigung erspart.«

»Soo schlecht warst du auch nicht!«, entfährt es mir nun doch.

»Diesmal ist der Trainer leider anderer Meinung als du.«

»Der hat keine Ahnung«, scherze ich. »Ich hab ihn beim Spiel im Fernsehen gesehen. Er regt sich ja ganz schön auf, wenn es nicht nach Plan verläuft, oder?«

Killian nickt. Er kommt mir zerknirscht vor.

»Ist er so streng?«, frage ich erschrocken nach. Ich sehe Killian vor mir, wie er das ganze Wochenende bis spät in die Nacht Strafrunden laufen muss, nur weil der eine oder andere Pass sein Ziel nicht erreicht hat.

»Ach was, das nicht«, antwortet er, öffnet den Kühlschrank und holt eine Flasche Saft heraus, die er mir in die Hand drückt. »Aber er sollte sich eigentlich nicht so aufregen. Ist nicht gut für ihn. Er hatte schon mal einen Herzinfarkt.«

»Was, auf dem Fußballplatz?«

Killian stellt Gläser auf den Tisch. »Nein, früher. Als junger Mann war er selbst Spieler bei Birmheim, aber zu großem Erfolg hat es nie gereicht. Später saß er im Management eines großen Sportmodelabels und hat einfach vor lauter Arbeit und Erfolgsdruck das richtige Maß verpasst.



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